Netzwerk Praxiswissen Wasserspeicher

October 29, 2025

Trockenheit, Hitze, Starkregen – Brandenburgs Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Mit dem neuen Projekt „Netzwerk Praxiswissen Wasserspeicher“ zeigt die Klimapraxis praktische Wege für den Wasserrückhalt auf dem Land auf, gemeinsam mit der Berliner Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH (IPS) und drei landwirtschaftlichen Betrieben in Brandenburg.

Wie kann Regenwasser auf Betrieben gesammelt, gespeichert und genutzt werden – zur Bewässerung, zur Förderung der Biodiversität und zur Entlastung des Grundwassers? Die Kombination mehrerer dezentraler, kleiner Lösungen wie Teiche, Becken, Tanks oder Bauwerke wie ehemalige Güllebehälter bieten vielfältige Möglichkeiten. Doch wie sie geplant, genehmigt, und in den Betrieb integriert werden können, ist bislang wenig erprobt und dokumentiert. Genau hier setzen wir an und wollen ein „lernendes Netzwerk“ aufbauen, das Wissen bündelt und weitergibt. Teil dieses Netzwerks können alle Betriebe werden, die Interesse an praxisnahem Austausch haben und über eigene, wasserrückhaltende Maßnahmen nachdenken. Über Veranstaltungen informiert unser Newsletter.

Wasserspeicher Klimapraxis

Gemeinsam mit drei Praxisbetrieben - Spreewaldweiden, Land Gut Hagen und Bio-Alpakaland - entwickeln wir in den kommenden Jahren exemplarisch neue Wasserspeicherlösungen und begleiten die Umsetzung. Dazu werden das Wasserdargebot und der Wasserbedarf analysiert, Dachflächen und Gebäudestrukturen erfasst und passende Speicherlösungen konzipiert.
Den Auftakt macht das Projekt auf den Flächen des Land Gut Hagen in der Uckermark. Der Bioland-zertifizierte Familienbetrieb liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und verbindet landwirtschaftliche Tradition mit zukunftsweisender Bewirtschaftung. Unter der Leitung von Tanja und Florian von der Hagen-Baumgarten entstehen dort vielfältige Agroforstsysteme, Streuobstflächen und Blühflächen – ein Betrieb, der zeigt, wie sich Wasser, Boden und Biodiversität als zusammenhängendes System denken lassen. Gemeinsam mit der IPS werden nach einem gemeinsamen Kennenlernen vor Ort erste Möglichkeiten zur Regenwassersammlung und -speicherung erarbeitet.
Ergänzend werden Erfahrungen anderer Betriebe mittels Interviews gesammelt und ausgewertet. Diese Erkenntnisse fließen in einen Praxisleitfaden, einen Kurzfilm sowie in Beiträge auf der Webseite www.wasser-retention.de ein. Feldtage, Workshops und ein Online-Stammtisch bieten Raum für Austausch und Vernetzung. Ziel ist es, dass mehr landwirtschaftliche Betriebe in Brandenburg selbst aktiv werden können – für resilientere Strukturen, mehr Biodiversität und eine klimaangepasste Landwirtschaft.
Gefördert wird das Projekt vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) mit Kofinanzierung durch das Land Brandenburg. Das Projekt läuft von  von Juli 2025 bis Dezember 2028.

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